Auf dem Weg nach Islay - Verlockungen säumen den Weg! — dubh agus geal

Auf dem Weg nach Islay – Verlockungen säumen den Weg!

Warum Schottland unsere beliebteste Destination für Fotografien geworden ist, erklärt sich unter anderem auch durch unsere zweite Leidenschaft: Whisky! Ist man mit dem Virus einmal infiziert, wird man zu einem immer Suchenden. In jeder Flasche könnte schließlich der perfekte Malt lauern. Angefangen hat man vielleicht vor langer Zeit mit einem Chivas Regal, dann kommt der erste Single Malt und wenn man es torfig mag, geht kein Weg mehr an Islay vorbei.

Diese Leidenschaft hat uns mittlerweile so weit geführt, dass wir Teil eines weiteren Projektes geworden sind: der Islay Cask Company. Jedoch wollen wir uns hier auf die Reise nach Islay mit seinen „Herausforderungen“ konzentrieren.

Unsere ersten Reisen nach Islay haben wir noch komplett mit dem Auto unternommen – ca. 1500 km. Auch wenn wir mittlerweile öfters bis nach Edinburgh / Glasgow oder direkt nach Islay fliegen, die Fahrt nehmen wir ab und an immer noch gerne auf uns. Von Deutschland bis nach Schottland machen wir es kurz: In Dover betritt man britischen Boden, fährt um London herum, lässt den Industriegürtel von Manchester, Liverpool bis Leeds hinter sich und dann passiert auf einmal etwas grandioses mit der Landschaft: man kommt durch den Lake District. Alles das ist aber nur eine Vorahnung dessen, was einen in Schottland erwartet!

Auch wenn man dann die weitere Strecke von Glasgow bis zum Kennacraig Ferry Terminal locker in 2 1/2 Stunden schaffen kann, empfiehlt es sich unbedingt viel mehr Zeit einzuplanen. An der Strecke warten viel zu viele Verlockungen…

Rest and be thankful
Chips and cheddar auf der Passhöhe „Rest and be Thankful“

Nach Glasgow durchfährt man den großartigen Loch Lomond & The Trossachs Nationalpark.
Der Nationalpark ist einer der ersten Nationalparks des Vereinigten Königreichs auf schottischem Gebiet. Der Namensgeber des Parks ist Loch Lomond, der größte See Schottlands. Der See ist eine absolute Schönheit. Eingerahmt von den südlichen Ausläufer der Highlands, kleine Inseln, der See meist ruhig. Eine Szenerie, die dazu verlockt, nicht mehr weiter zu fahren! Stark bleiben! Weiter geht die Fahrt durch wilde Täler und über raue Berghöhen. Und auf einer diesen Höhen wartet eine weitere Verlockung, die nicht unbedingt so offensichtlich ist:„Rest and Be thankful“. Ein beeindruckender Gebirgspass, der seit Jahrhunderten von Viehtreibern genutzt wurde, um das das Rind auf die Märkte in den Lowlands zu bringen. Der eigentliche Ausbau des Passes fand im 18. Jahrhundert statt. Der Grund? Das britische Militär suchte nach Möglichkeiten dieses entlegene Gebiet besser unter Kontrolle bringen zu können. Namensgeber des Passes ist übrigens eine steinerne Sitzbank mit der Aufschrift „Rest and Be thankful“.

Der Blick von der Passhöhe ist schier beeindruckend und trotzdem nicht die eigentliche Verlockung. Wie so oft in Großbritannien, steht auch direkt auf der Passhöhe einer dieser typischen Imbisswagen. Dieser hat es aber in sich! Tolle Chips mit Cheddar, Burger mit Black Angus Rind und vieles mehr – natürlich aus der Region. Hier unbedingt eine halbe Stunde Rast oder mehr einplanen. Einen Burger kaufen, ins Tal blicken und natürlich Fotos schießen! Die Bewertungen bei tripadvisor sprechen für sich.

Bald nach „Rest and Be Thankful“ wartet die nächste Verlockung: die Stadt Inveraray. Wahrscheinlich ist jedes Haus in Inveraray denkmalgeschützt und allein der Hafen mit der Arctic Penguin, ein Dreimastschoner aus dem Jahre 1911 und dem Dampfschiff Vital Spark ist ein Postkartenidyll! Dann natürlich noch das Schloss Inveraray Castle. Ein nicht ganz unproblematisches Castle… Es ist Stammsitz der Dukes of Argyll, einem Zweig des Campbell-Clans. Diese waren Anhänger von Wilhelm von Oranien und damit Gegner der damals aufständischen Jakobiten.

Der Hafen von Inveraray
Der Hafen von Inveraray

Daran denken: Die Fähre nach Islay wartet nicht! Bis dahin sind es noch ein paar Kilometer, die meist am Wasser vorbeigehen und bestimmt noch ein paar Fotostops zur Folge haben werden!

Hat man das Kennacraig Ferry Terminal erreicht und befindet sich auf der Fähre, bietet es sich an, einen „wee dram“ zu sich zu nehmen und die bisherigen Eindrücke wirken zu lassen. Bei der Ankunft in Port Askaig wartet eine neue Herausforderung – wenn man sie nicht kennt, kommt man wahrscheinlich pünktlich in seiner Unterkunft an. Ansonsten könnte es ein langer Abend in Port Askaig werden!

Die Autos sind von der Fähre gefahren, langsam schwindet der Duft des Schiffsdiesels und die salzige Luft bekommt die Oberhand. Man staunt über die starke Strömung im Islay-Sund und im Hintergrund erheben sich majestätisch die Paps of Jura. Jetzt zur Ankunft einen Single Malt und dazu verlockt der direkt am Hafen gelegene Pub des Port Askaig Hotels. Man betritt eine Welt schottischer Pub-Kultur. Andenken an den Wänden, Holzvertäfelung, raue aber sehr herzliche Hafenarbeiter die sich ein, zwei, drei, … Pints gönnen. Die obligatorische Dart-Scheibe, ein Kaminfeuer und an der Wand der Theke stehen Single Malts, von denen man nie gedacht hat, dass es sie gibt – geschweige denn, dass man sie jemals hätte trinken können. Bedient wird man übrigens meist von einer Cousine Jim McEwans! Wer dieser Herausforderung nicht widerstanden hat, hat es trotzdem geschafft. Willkommen auf Islay!

Mehr Fotos von Islay in unser Shopkategorie „Fotografien Islay„.

The Paps - Sicht von Port Askaig / Isle of Islay
Blick auf die „Paps of Jura“ von Port Askaig

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